Die spanischen Hunde haben die unterschiedlichsten Vorgeschichten: einige wurden einfach von ihren Familien 'entsorgt', weil sie keine Lust mehr auf einen Hund hatten, manche waren Teil eines ungewollten Wurfes Welpen oder wurden als Jagd- oder Gebrauchshunde rücksichtslos ausgemustert. Letztendlich jedoch wurden sie alle mit viel Glück im Tierheim abgegeben oder einfach ausgesetzt rund um die Dörfer aufgegriffen. Wir bemühen uns, das Wesen 'Eures' Hundes zu beschreiben nach den Informationen und Beobachtungen, die wir aus Spanien bekommen und den Eindrücken die unser deutsches Team bei seinen Besuchen vor Ort bekommt.
Leider können wir nie 100%ig sagen, wie sich der Hund in Eurer Familie zeigen oder entwickeln wird, da Ihr einen großen Teil zu seiner weiteren Entwicklung beitragen werdet. Manche Hunde fügen sich recht schnell und relativ problemlos in ihrem neuen Zuhause ein, manche brauchen souveräne Anleitung, Begleitung und Zeit, um sich der neue Situation anzupassen.
Hunde, die direkt aus dem spanischen Tierheim kommen, können kleinere Verletzungen haben oder sind noch etwas geschwächt durch ihr trauriges Vorleben. Manche sind noch nicht richtig erzogen worden oder sind nicht noch nicht stubenrein. Das Verhalten mancher Hunde kann erst einmal ganz anders sein als im Tierheim, der vetrauten Umgebung. Euer neuer Hund weiß erst einmal gar nicht, was los ist und kann sehr unterschiedlich auf seinen Umzug reagieren. Große Freude, endlich bei euch zu sein aber auch Angst vor den vielen neuen Eindrücken sind in den ersten Tagen möglich.
In seltenen Fällen kann es vorkommen, dass sich im Nachhinein bei einem Hund eine Krankheit heraus stellt, die in Spanien nicht ersichtlich war. Bitte bedenkt, wir sprechen hier von Tierschutzhunden deren genaue Vergangenheit uns nicht bekannt ist.
Daher haben wir eine ganz große Bitte an alle potentiellen Adoptanten: Wenn Ihr einen Hund aus dem Tierschutz beim Transport in Empfang nehmt, dann nehmt ihn erst einmal so an, wie er ist. Seine wahre Schönheit kommt sehr schnell zum Vorschein, wenn ihr etwas Geduld, Verständnis und Liebe aufbringen könnt. Das wichtigste ist, das neue Familienmitglied sicher und souverän auf seinem neuen Weg zu begleiten und anzuleiten, damit er sich Euch vetrauensvoll anschließen kann, er Sicherheit bei euch findet und durch euch lernt was 'richtiges' oder 'falsches' Verhalten ist. Besonders wichtig ist es, bei euren bereits vorhandenen Tieren, Verständnis für deren Sicht der Dinge aufzubringen und dementsprechend damit umzugehen. Sie finden das Ganze unter Umständen am Anfang gar nicht so positiv mit dem neuen Familienmitglied, denn für sie ist der Neue erst einmal ein Eindringling, den sie nicht kennen und schon gar nicht lieben müssen. Es ist immer ein wenig Zeit und Geduld gefragt, die Tiere aneinander zu gewöhnen und miteinander vertraut zu machen. Manchmal braucht es nur wenige Stunden oder Tage aber es können auch Wochen vergehen bis alles harmonisch funktioniert.
Know your breed… diesen Satz lesen wir aktuell vermehrt. Kenne deine Rasse - und deren Bedürfnisse. Natürlich ist jedes Lebewesen ein Individuum, und daher gibt es auch innerhalb einer Rasse verschiedene Charaktere und mehr oder weniger ausgeprägte Rassemerkmale. Wenn man sich entscheidet, einen Jagdhund aufzunehmen, sollte man immer davon ausgehen, das dieser jagdlich ambitioniert ist und gegebenenfalls erst nach langem Training oder vielleicht auch nie im Freilauf sicher abrufbar sein wird. Hunde, die jahrhundertelang selektiert und gezüchtet wurden, um Herden zu beschützen oder das Haus ihres Herren zu bewachen, werden in der Regel zuhause ein eher territoriales Verhalten zeigen. Nun ist es im Tierschutz so, dass wir sehr häufig Hunde auffinden, einfangen oder sie von Menschen abgegeben werden, die sie gefunden haben. Das heißt, wir kennen deren Vergangenheit und Herkunft nicht. Das heißt auch, die Hunde werden anschließend von uns versorgt und vom Tierarzt bezüglich Alter und Rasse eingeschätzt. Hierbei handelt es sich immer um die Bestimmung des sogenannten Phänotyp, d.h., die Rasse wird dem Erscheinungsbild nach, wie Farbe, Fell, Größe, Kopfform etc., bestimmt. Wir können keinen Genotyp (Erbbild) bestimmen, da wir die Elterntiere und den Stammbaum nicht kennen. So kann es vorkommen, dass ein augenscheinlicher 'Labrador' vielleicht auch die Gene einer Rasse enthält, die aber überhaupt nicht dem Wesen eines waschechten Labradors entspricht. Es kann also passieren, dass euer neues Familienmitglied andere Eigenschaften mitbringt, als die rassetypischen, da durch unkontrollierte Zucht häufig mehrere verschiedene Genotypen in eurem Hund stecken. Bitte bedenkt dies bei der Auswahl eures neuen Hundes und lasst euch gerne von uns ausführlich beraten. Es ist wichtig, dass eure Ansprüche und Bedürfnisse ähnlich sind, damit ein harmonisches und glückliches gemeinsames Leben möglich ist. Und bitte habt Geduld und gebt eurem neuen Fellfreund die Zeit, mit Routinen, gutem Training und wenn nötig professioneller Unterstützung zu einem treuen Gefährten heranzuwachsen.
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