Coumarinvergiftung 'Rattengift' beim Hund

Es gibt natürliche Coumarine, wie sie z.B in Waldmeister vorkommen und synthetisch hergestellte Coumarine. Medizinisch werden Coumarine wie das Medikament Marcumar® zur Hemmung der Blutgerinnung eingesetzt. Dies ist z.B. bei Patienten mit künstlichen Herzklappen erforderlich oder bei Menschen mit rezidivierenden Thrombosen. Die Coumarine sind ein Gegenspieler des Vitamin K, welches mit der Nahrung aufgenommen wird. Vit. K ist zur Bildung von bestimmten Gerinnungsfaktoren in der Leber notwendig. Wird nun Coumarin aufgenommen, können nicht ausreichend oder keine (je nach Dosis) Gerinnungsfaktoren mehr gebildet werden. Das Blut gerinnt dann nicht mehr. Die Aufnahme von zuviel Vitamin K wiederum, beeinträchtigt die Wirkung der Coumarine. Die Wirkung von Marcumar® lässt nach einigen Tagen nach und der Abbau kann durch Aufnahme von Vit.K beschleunigt werden. Beim Mensch, der Marcumar® einnehmen muss, kann man in einer Notfallsituation und bei schweren Blutung direkt die nötigen Gerinnungsfaktoren spritzen, um sofort normale Gerinnungswerte zu haben.

Die Coumarine oder Rodentizide, die im Mäuse-und Rattengift eingesetzt werden, haben allerdings eine extrem lange Halbwertszeit (über Wochen und Monate). Sie werden deshalb auch "Supercumarine" genannt. Das heisst, wenn der Hund einen Köder aufgenommen hat, treten die Beschwerden erst nach Tagen bzw einer guten Woche auf. Die Halbwertszeit dieser Supercoumarine beträgt Wochen!

Chlorophacinon (Z.B. Frunax ab 3 Euro)
Difethialon (Racumin 1 kg ab 6,30 Euro)
Diphacinon, Diephenadion, Brodifacoum, Bromadiolon,

Rattengift gibt es als Pellets, Pasten (oft mit Erdnussbutter verfeinert), Körner, Köderblöcken (wie Schokoriegel und oft auch noch mit Schokoladengeschmack) und in flüssiger Form. Zweitvergiftungen durch vergiftete Mäuse sind ebenfalls möglich! Symptome sind Schwäche, Schleimhautblutungen, Nasenbluten, blutiger Kot, blutiger Harn, Einbluten in Gelenke, innere Blutungen, Lähmungen durch Gehirnblutungen und Einblutungen ins Rückenmark uvm.

Durch eine Blutentnahme kann der Gerinnungswert (Quick) bestimmt werden und somit sofort die Diagnose gesichert werden.

Das Gegengift ist Vit.K

Allerdings ist das Problem, dass es Tage dauert bis Gerinnungsfaktoren von der Leber gebildet werden. Liegen schon manifeste Blutungen vor, helfen nur Plasma –und Bluttransfusionen. Die Überlebenschancen sind dann gering.

Hat man die Köderaufnahme beobachtet, dann rasch zum Tierarzt. Mit Aktivkohle, Magenspülung wird versucht die Aufnahme des Giftes zu verhindern.

Vit.K wird mehrfach als subcutane Injektion verabreicht. Die orale Weitergabe muss dann über Wochen erfolgen.

Das Sicherste scheint mir allerdings, immer mal wieder mit seinem Hund das Abrufen von tollen Leckereien zu üben. Schleppleine dran und einen Weg mit Leckereien präparieren. Zuhause mal im Garten Katzenfutter aufstellen und den Hund davon abrufen.

Rattengift kann jeder kaufen und es ist unglaublich billig!

Weitere Infos unter:

https://www.vetpharm.uzh.ch/cl...

Wichtig: auf Autobahnparkplätzen und Rastplätzen wird besonders oft Rattengift ausgelegt.

Top

Newsletter

Zurzeit haben wir keinen Newsletter für Sie