Leishmaniose ist nach derzeitigem Wissensstand nicht heilbar. Ziel der Therapie ist also nicht die Beseitigung des Erregers, sondern vielmehr, soweit Einfluss von außen auf den Erreger zu nehmen, dass das Immunsystem des Hundes selbst den Erreger bekämpfen kann und es zu einem stabilen Gesundheitszustand des Hundes kommt. Es gibt verschiedene Therapieansätze:
1. Allopurinol
Das Medikament Allopurinol ist das bekannteste und auch nebenwirkungsärmste Medikament zur Leishmaniosetherapie. Als Mittel der Wahl wirkt es wachstumshemmend auf die Leishmanien und drängt sie aus Knochenmark und Organen ins Bindegewebe ab, wo sie keinen Schaden anrichten können. Gleichzeitig ist es ein recht günstiges Medikament und wird im Allgemeinen gut vertragen. Nebenwirkungen können Nierenbelastung, Leberbelastung und Blutbildungsstörungen sein. Ob ein Hund nur über einen gewissen Zeitraum oder lebenslang Allopurinol als Therapie benötigt, zeigen die regelmäßigen Kontrolluntersuchungen. Sollte eine alleinige Therapie mit Allopurinol nicht ausreichend sein, gibt es verschiedene Möglichkeiten der Zusatztherapie:
2. Milteforan
Erst seit etwas über einem Jahr der Veterinärversion erhältlich (es gibt schon länger ein entsprechendes Medikament zur Behandlung der Leishmaniose beim Menschen), gilt Milteforan als das Mittel der Wahl bei unzureichender Wirkung des Allopurinols. Vor Zulassung des Medikamentes durchgeführte Studien bei erkrankten italienischen und südfranzösischen Hunden haben gute Erfolge erzielt. Es liegen noch keine Langzeitsstudien vor, bislang zeigt Milteforan sich aber als recht verträglich und nebenwirkungsarm, als Nebenwirkungen gelten Übelkeit und Erbrechen, es gilt nicht als nieren- oder lebertoxisch.
Es gibt weitere, aber seit Einführung von Milteforan nicht zuletzt aufgrund ihrer Nebenwirkungen als unmoderner geltende Medikamente:
3. Glucantime
Glucantime ist ein Chemotherapeutikum, das unter die Haut gespritzt wird. Häufig wird es in Kombination mit Allopurinol verabreicht. Wichtiger Hinweis: Glucantime wird seit über 80 Jahren in der Leishmaniosetherapie bei Mensch und Tier angewendet. Mittlerweile haben einige Leishmaniosestämme Resistenzen gegen Glucantime entwickelt. Gleichzeitig kann Glucantime Leber und Niere stark schädigen, bis hin zum Tod des Hundes. Obwohl Glucantime vielerorts noch als Leishmaniose-Standardtherapie gilt, ist diese Therapieform äußerst sorgfältig abzuwägen.
4. Amphotericin B
Amphotericin B oder auch Ambisome genannt, ist ebenfalls ein Chemotherapeutikum welches per Infusion häufig in Kombination mit Allopurinol verabreicht wird. Wichtiger Hinweis: Hier gilt ebenso eine sorgfältige Risiko-Nutzen-Abwägung wie bei Glucantime. Auch hier gibt es bereits Resistenzen und dieses Medikament ist ebenfalls stark leber- und nierenschädigend.
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