Sommerurlaub in den schottischen Highlands mit drei Windhunden

Ob das so klug ist?

In den letzten Jahren waren wir mit Familie und Hunden zum Wandern in Norwegen, in Tschechien im Böhmerwald, in den österreichischen und schweizerischen Alpen. Letztes Jahr, mit Lui als Familienzuwachs, zum ersten Mal mit drei Hunden. Da gestaltete es sich bereits schwierig, eine passende Unterkunft zu finden: zwei Hunde sind meist noch machbar, bei drei Hunden winken die meisten Anbieter ab.

Dieses Jahr wollten wir uns noch mal einen besonderen Urlaub gönnen, sicherlich einer der letzten Urlaube mit der ganzen Familie: der Sohn hat das Abitur bestanden und wird studieren, die Tochter ist gerade nach einem Highschooljahr frisch aus Neuseeland zurück und möchte nun mit ihren Freundinnen Ferien machen. Der Familienrat hatte sich via Skype im Winter bereits zusammengefunden und die schottischen Highlands als Wunschziel für diesen Sommer erklärt. Machbar mit drei Hunden? Wir versuchen es!

Wo wohnen wir?

Für die Unterkunft ist das Internet eigentlich eine wahre Fundgrube, aber wir hatten dennoch zu tun, etwas Schönes für vier Erwachsene und drei Hunde zu finden: die ersten Suchanfragen ließen maximal 2 Hunde zu. Die Angebote im Netz sind zwar riesig - mit Hunden allerdings fliegt man an vielen Stellen direkt aus den Suchanfragen wieder raus. Urlaub mit drei Hunden ist also etwas, was man lange im Voraus planen sollte...

www.unique-cottages.co.uk" wurde unser Anbieter dieses Jahr mit einem urigen Cottage in einem winzigen Dorf mitten in Schottland am südlichen Ende der Highlands.

Wie kommen wir hin?

Ca. 1500km im PKW mit 4 Personen und 3 Hunden - oh man, haben wir uns das gut überlegt? Aber die Fährverbindungen nach Great Britain sind ja gut. Sogar direkt nach Schottland kann man mit der Fähre kommen und spart sich eine lange Fahrzeit im Auto - super, wenn die Hunde nicht wären!

Anders als auf den Fähren nach Skandinavien gibt es auf den Fähren nach Great Britain keine Haustierkabinen, die Hunde dürfen nicht mal an Deck. Sie müssen je nach Reederei für bis zu 16h entweder im Auto im dunklen und unklimatisierten Frachtraum oder in einem gesonderten Tierdeck mit dicht beieinander stehenden Einzelboxen und jeder Menge Fremdhunden untergebracht werden. Das kam für uns nicht in Frage - viel zu viel Stress für unsere drei vierbeinigen Familienmitglieder!

Also doch lange Autofahrt. Wir entschieden uns für die Fahrt durch den Eurotunnel und eine extra Übernachtung kurz vor London. Das Bed and Breakfast in Faversham südöstlich von London nahm uns gern auch für nur jeweils eine Nacht auf der Hin- und Rückfahrt. Damit verteilten sich die Kilometer auf zwei Tage und wir konnten ausreichend lange Pausen einplanen. Frühzeitig gebucht sparten wir bei der teuren Tunnelfahrt zumindest ein bisschen was ein.

Was ist zu erledigen, damit die Hunde mit können?

Für Reisen ins Ausland muss man bei Hunden z.T. Monate vorher planen, um die gesetzlichen Einreisebestimmungen einhalten zu können und nicht an der Grenze dumm da zu stehen. Das habe ich bei unseren Skandinavienreisen gelernt, außerdem habe ich eine sehr gut informierte Tierärztin. Im Internet findet man auf der Seite 'www.petsontour.de' alle aktuellen Informationen zu den Einreisebestimmungen der unterschiedlichsten Länder - für Great Britain gilt: internationaler Heimtierausweis mit Chipnummer, gültige Tollwutimpfung, Entwurmung (vorgeschriebene Wirkstoffe beachten!) 24-120h vor Einreise sowie Gesundheitszeugnis. Außerdem tragen meine Hunde im Ausland eine Marke am Halsband mit ihrem Namen und meiner Handynummer incl. Auslandsvorwahl für Deutschland - sicher ist sicher.

(Spannend wurde es dann trotzdem an der Pet-controll in Calais: in Cloes Ausweis steht zusätzlich ein zweiter Name, vergeben von einem der Vorbesitzer, und sorgte für Verwirrung. In Luis Zweitausweis war das Datum der Chipimplantation nicht vermerkt. Sein Erstausweis ist irgendwo zwischen Endstellen und Pflegestellen verloren gegangen und das Datum war nicht rekonstruierbar - das ließ sich aber glücklicherweise alles im ruhigen Gespräch mit dem kontrollierenden Beamten klären, auch wenn mein Puls dabei Kapriolen schlug.)

Und? Hat es sich gelohnt bei dem ganzen Aufwand?

Zuhause ist es doch eigentlich auch ganz schön!

Bei bestem Sommerwetter und knapp 30 Grad in Norddeutschland ging es auf nach Schottland.

Je näher wir kamen, desto kälter wurde es. Bereits beim Verlassen des Eurotunnels regnete es in Strömen. Wir wurden überall in Great Britain begrüßt mit der Aussage, dass dieser Sommer besonders schlecht sei: zu kalt und zu nass - "but you did not come to Scotland for the weather..."

14 Tage Nieselregen, Wolkenbrüche und strahlender Sonnenschein in rasantem, manchmal minütlichem Wechsel bei 7 bis maximal 15 Grad. Doras Fleecemantel hat gute Dienste getan, unsere Regenkleidung auch.

Schottland ist ein großartiges Land mit winzigen Dörfern und kleinen eng bebauten Städtchen im Inland wie auch an den Küsten von Nordsee und Atlantik; mit Burgen, Castles und Ruinen, die man oftmals auf eigene Faust und ohne Einschränkung erkunden darf; mit unglaublich vielen Galloway-Rindern, Millionen von Schafen, mindestens ebenso vielen Rothühnern, aber auch Fasanen, Füchsen, Hasen, Rehen, Hirschen und sogar Rentieren und Adlern; mit noch viel mehr Hügeln und Bergen mit unglaublicher Aussicht auf unberührte Natur; mit Wiesen und Mooren voller Heide und mannshohem Farn; mit Wäldern aus uralten knorrigen Bäumen; mit Seen, Flüssen, Bächen, Wasserfällen und Fjorden; mit grandiosem Panoramablick an den Steilküsten und wunderschönen, fast menschenleeren Buchten am Meer voller feinstem Sand oder abenteuerlich geformten Steinen. Allesamt tragen wunderbare keltische und gälische Namen und beflügeln die Fantasie.

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