Silvester steht vor der Tür - mit der leider unerfreulichen Knallerei. Leider beginnt das schon meist mit ersten Böllerschüssen kurz nach Weihnachten und nicht selten noch fast eine Woche nach Silvester bis der letzte Knaller und die letzte Rakete verschossen ist. Im übrigen gibt es auch unter dem Jahr immer häufiger Feuerwerke - sei es bei Straßenfesten, Vereinsfesten und privaten Feiern.
Unsere Vierbeiner reagieren höchst unterschiedlich. So interessieren sich manche Hunde überhaupt nicht dafür, manche zittern ein bisschen und fühlen sich unwohl oder werden allenfalls geringfügig unsicher, während andere in völlige Panik (sogar über Tage) geraten. Damit ist es dann auch meist mit der Ruhe und Gelassenheit des Hundebesitzers vorbei. Was kann man jetzt noch tun: Das Wichtigste ist, dass der Hundebesitzer ruhig bleibt, denn unser Vierbeiner spürt unsere Sorgen sofort und damit verstärken wir seine Ängste.
Der Hund sollte unbedingt die Tage vor und nach Silvester doppelt gesichert sein! Sprich ein Halsband (am besten ein Zugstophalsband oder ein Martingalehalsband) und ein ausbruchsicheres Geschirr sowie 2 Leinen tragen. Die Leine vom Geschirr kann man z.B. mit einem Leinengürtel am Körper fixieren! Infoblatt 'Sicherung Hund'
Besser ist es, an diesen Tagen an einen ruhigen Ort zu fahren und nur einen kurzen Spaziergang zu machen und zuhause den Hund mit interessanten Spielen und feinen Leckereien (gut geeignet Leberwursttube, damit der Hund schlecken muss) abzulenken. Beruhigend sind oft Kauartikel und oft noch besser langes Schlecken (dabei wird im Gehirn das beruhigende Hormon Oxytocin, umgangssprachlich auch als Kuschelhormon bezeichnet, freigesetzt) - dazu eignet sich am besten ein gefüllter KONG.
Bei völlig panischen Hunden sollte man mit dem Tierarzt über eine medikamentöse Behandlung sprechen.
Eine medikamentöse Therapie sollte immer begrenzt sein und nicht in Form von Fertigfuttermittel gegeben werden. Bei Lavendel kann es zu Magen-Darm-Beschwerden kommen (beim Menschen auch). Johanniskraut kann eine Photoallergie auslösen, das heißt es kommt bei Sonneneinstrahlung zu einer Art Sonnenbrand. Das ist sicher bei gut behaarten Hunden kein Problem, bei sehr hellhäutigen, insbesondere glatthaarigen Hunden würde ich davon absehen.
Bei Einsatz von psychotropen Substanzen ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Tierarzt, Verhaltenstherapeut und Hundebesitzer unbedingt erforderlich und sollte auf jeden Fall das Mittel der letzten Wahl sein!
Weiter werden eingesetzt homöopathische Mittel (Z.B. Aconitum - blauer Eisenhut, Ignatia - Ignatiabohne u.a.), Bachblüten, Schüßler-Salze, Aromatherapie.
Ich favorisiere ein Thundershirt. Den gleichen Effekt erreicht man auch mit einem eng-ansitzenden Kinder-T-Shirt oder sorgfältig angelegten Bandagen. Wenn möglich sollte man, die Fenster verdunkeln. Das wichtigste scheint mir aber nach wie vor, dass wir Menschen uns so 'normal' wie möglich verhalten, damit wir unseren Stress nicht auf den Hund übertragen. Wir sollten auch nicht die Lernfähigkeit unserer Hunde unterschätzen und gleich im neuen Jahr mit der Desensibilisierung von angsteinflößenden Geräuschen beginnen. Es lohnt sich, mit der Geräuschsensibilisierung zu beginnen. Zylkene kann man im Internet günstig bestellen. Ist euer Hund stressanfällig, lohnt es sich ein Thundershirt zu besorgen. Ihr werdet sehen, gut vorbereitet, ist man selbst weniger gestresst - zumindest ein bisschen.
K. B. für A.S.P.A. friends e.V.
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