Die Tollwut ist in weiten Teilen der Welt verbreitet. Nach Schätzungen der WHO sterben weltweit jährlich rund 55.000 Menschen an Tollwut.
Deutschland gehört zu den Ländern Europas, in denen durch systematische Bekämpfungsmaßnahmen, vor allem durch die orale Immunisierung (Schluckimpfung durch Ausbringen von Köder) der Füchse, die Tollwut bei Wild- und Haustieren getilgt werden konnte. Der letzte Tollwutfall in Deutschland trat im Februar 2006 bei einem Fuchs in der Nähe von Mainz auf. Die orale Immunisierung wurde noch bis einschließlich des Frühjahres 2008 durchgeführt; nach internationalen Kriterien sind weitere Impfaktionen in Deutschland somit nicht mehr erforderlich. Haus- und Wildtiere, insbesondere Füchse, werden jedoch weiterhin diesbezüglich überwacht.
Neben Deutschland erlangten auch die Schweiz, Finnland, die Niederlande, Italien, Luxemburg, Frankreich, Belgien sowie die Tschechische Republik durch die orale Immunisierung der Füchse offiziell den Status 'tollwutfrei' (frei von terrestrischer Tollwut). Als frei von terrestrischer Tollwut gelten seit langem auch Griechenland, Spanien, Portugal, Großbritannien, Irland und die skandinavischen Länder. In Ländern wie Polen, der Slowakei, Ungarn und Estland sind in den letzten Jahren nur noch sporadisch Einzelfälle von Tollwut gemeldet worden.
In allen anderen europäischen Ländern bleibt die Tollwut bei Wild- und Haustieren nach wie vor noch ein Problem!
In Mittel- und Südamerika ist die Fledermaustollwut von großer Bedeutung. Bislang wurden in Europa jedoch nur Einzelfälle bei Fledermäusen nachgewiesen.
Für in Deutschland lebende Menschen bestehen gegenwärtig erhöhte Infektionsrisiken fast ausschließlich bei Reisen in Länder mit endemischen Vorkommen der Tollwut (va. auch Asien und Afrika).
Der letzte Tollwutfall bei einem Menschen in Deutschland trat im Jahr 2007 auf. Es handelte sich um einen Mann, der in Marokko von einem streunenden Hund gebissen wurde.
Die häufigste Infektionsquelle der Tiere ist der Fuchs, der das hauptsächliche Virusreservoir darstellt. Hunde und Katzen spielen vor allem als Expositionstiere für den Menschen eine wichtige Rolle.
Die Immunisierung (Impfung) einer großen Zahl von Haustieren, insbesondere von Hunden und Katzen, hat zu einer effektiven Einschränkung der Übertragung der Tollwut auf den Menschen geführt. Erst die orale Immunisierung der Füchse hat jedoch eine wirkungsvolle Bekämpfung und Ausrottung der Tollwut in weiten Teilen Europas ermöglicht, da durch die Impfung die Infektkette innerhalb des Hauptvirusreservoirs erfolgreich unterbrochen wurde.
Da eine Tollwuterkrankung immer zum Tod des betroffenen Patienten führt, müssen präventive Maßnahmen bei potenziell Exponierten besonders wirksam sein und ohne Zeitverzug durchgeführt werden.
Weiterhin sollte eine Impfung bei Reisenden mit einem entsprechenden Expositionsrisiko (z.B. bei Trekkingtouren) in Regionen mit hoher Tollwutgefährdung (z.B. durch streunende Hunde) durchgeführt werden.
Wegen der Gefährlichkeit der Tollwut hat der Gesetzgeber besondere Maßnahmen angeordnet:
Tollwut erkrankte Tiere müssen getötet werden.
Für Hunde gilt dies bereits, wenn sie mit wutkranken oder seuchenverdächtigen Tieren in Berührung gekommen sind!!!
Wenn der Hund nachweislich schutzgeimpft ist, besteht für ihn keine Tötungspflicht. In der Regel wird er nur nachgeimpft und eine gewisse Zeit unter Beobachtung gestellt.
Im Sinne der Tollwutverordnung ist ein wirksamer Impfschutz 21 Tage nach einer Erstimmunisierung ausgebildet, wenn der Hund zum Zeitpunkt der Impfung mindestens 3 Monate alt war.
Daher sind unsere Welpen gemäß den aktuellen Einreise-und Transportbedingungen immer schon fast 4 Monate alt.
Um einen andauernden, ununterbrochenen Impfschutz zu erreichen, müssen deshalb regelmäßig Wiederholungsimpfungen erfolgen.
Das Impfintervall ist vom Impfstoff abhängig. Inzwischen muss erst nach 3 Jahren aufgefrischt werden. Das solltet ihr mit eurem Tierarzt besprechen.
Im Impfpass des Hundes erkennt man diese Impfkomponente amT auf dem Aufkleber im entsprechenden Impfstofffeld.
Fazit: Die Tollwutimpfung gewinnt nicht durch das statistische Infektionsrisiko an Bedeutung, sondern durch den tödlichen Verlauf bei Infektion!!!
Artikel zum Thema aus dem Vet-Magazin.com: Deutschland: importierter Welpe mit Tollwut
(09.04.2010) Durch das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) und das Friedrich-Löffler-Institut (FLI) konnte der Tollwutverdacht bei einem im Februar aus Bosnien eingeführten Welpen bestätigt werden. Weiter unter: Vet-Magazin.com
© K. B. für A.S.P.A. friends e.V.
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