Wenn man von Tierschutzhunden aus dem Süden spricht, denken die meisten Menschen, dass es sich um Strassenhunde handelt. Tatsächlich auf der Strasse geborene Hunde (evtl. schon über mehrere Generationen) sind jedoch sowohl in der Perrera als auch in der Albergue in der Minderzahl. Die überwiegende Zahl der Hunde wurde ausgesetzt oder abgegeben, war einfach nicht mehr zu gebrauchen, nachdem sie dem Menschen irgendwie zu Diensten zu stehen hatten.
Welpen sind das Ergebnis unkontrollierter Vermehrung, zum einen um Kosten für die Kastration zu sparen, zum anderen werden für die Jagd geradezu Unmengen von Hunden gezüchtet, um immer 'frische' junge und gesunde 'Ware' zur Verfügung zu haben. Am Ende der Saison wird dann aus Kostengründen 'aussortiert', denn keiner wird umsonst durchgefüttert.
So sind unsere Hunde völlig unterschiedlich sozialisiert. Die kleinen Hunde sind meist kontaktfreudig und aufgeschlossen (da sie meist in Familien gelebt haben), die Jagdhunde sind eher skeptisch, die Galgos sind bisweilen sehr ängstlich und traumatisiert. Welpen haben je nach Alter wenig bis gar nichts erlebt. Selbst wenn unsere spanische Crew allen Hunden möglichst viel Ansprache und Streicheleinheiten zukommen lässt, so ist natürlich das Leben im Tierheim von wenig Einflüssen geprägt.
In Deutschland erwartet diese Hunde natürlich ein völlig anderes Leben. Mensch und Hund leben sehr eng beieinander und so sind die Neuankömmlinge geadezu einem Tsunami an Reizen ausgesetzt, die es natürlich erst mal zu verarbeiten gilt. An all die vielen Geräusche und Gerüche muss sich ein Hund erst gewöhnen. Selbst ein Stück Wald oder eine grüne Wiese versetzt sie in Verwirrung- kennen sie ja nur die karge Weite der La Mancha oder auch nur einen Bretterverschlag. (Dabei muss ich euch gleich erzählen, wie sehr beim letzten Sommerfest auch unsere spanischen Gäste bei einem Ausflug durch den Schwarzwald allein durch die großen mächtigen Bäume in Verzückung und Verwunderung geraten sind. Cari, Pepi und Encarna hätten am liebsten sofort einige deutsche Eichen, Buchen oder Douglasien für ihre Albergue 'eingepackt')
Dieser Umstand stellt meist das größte Problem für die neue Familie in Deutschland dar. Dazu kommt die Tatsache, dass Welpen erst im Alter von 3 Monaten plus 21 Tage (so lange muss die mit 3 Monaten durchgeführte Tollwutimpfung sein) nach Deutschland ausgeführt werden dürfen. Um unsere Hunde ein bisschen mehr auf den Alltag in Deutschland einzustellen und um gerade Welpen und zurückgezogene Hunde an menschliche Kontakte außerhalb ihres Zwingers zu gewöhnen, haben sich Angel und Maria etwas einfallen lassen. Die Hundetrainer Angel und Maria haben mit Hilfe von Freunden und Familie einige Hunde der Perrera trainiert und anschließend einen schönen gemeinsamen Spaziergang gemacht.
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