Unser Reisebericht nach Villarrobledo Februar 2015

Unsere Melanie M.  und Mareike waren im Februar ein paar Tage in Villarobledo zu Gast.

Viele Eindrücke haben sie uns mitgebracht und natürlich auch viele Fotos.

 

Unser Reisebericht nach Villarrobledo Februar 2015

von Melanie Mangiafico und Mareike Rasche

 

Ende letzten Jahres fassten Mareike und ich ( Melanie M.) den Entschluss, endlich mal persönlich unsere Partnertierheime zu besuchen, hauptsächlich um die Hunde vor Ort kennen zu lernen. Natürlich auch um unser spanisches Team zu besuchen, die nach der langen und intensiven Zusammenarbeit zu Freunden geworden sind und um die Albergue einmal in "Echt " zu sehen. Die Zeit verging wie im Fluge und plötzlich saßen wir schon sehr aufgeregt um 8 Uhr Morgens in unserem Flieger Richtung Madrid. Im Gepäck hatten wir 50 Scalibor Halsbänder, Leinen und Halsbänder, die wir durch Eure Spenden besorgen konnten. In Madrid angekommen, erwarteten uns milde 15 Grad und Sonnenschein und wir düsten mit unseren Mietwagen in 2 Stunden durch eine herrliche, einsame und weitläufige Landschaft bis nach Villarrobledo. Dort wurden wir vom spanischen Albergue Team schon freudig in Empfang genommen und es wurde erst einmal zusammen Mittag gegessen. Danach wurden schnell die Koffer ins Zimmer gestellt und auf ging es zusammen zu den Hunden. Wir waren so aufgeregt und emotional berührt, das uns ein wenig die Worte fehlten- da war sie endlich die Albergue mit all ihren vielen Hunden.....

 

Freudig wurden wir schon am Tor begrüßt von vielen freundlichen Hunden und ein Bellkonzert zur Begrüßung wurde uns geschenkt. Das ist schon ein Eindruck, wenn fast alle Hunde mit einstimmen. Nachdem wir dann drin waren und die Hunde sich einigermaßen beruhigt hatten, fingen wir an unsere "Lieblinge" als aller erstes zu besuchen. Wir bahnten uns den Weg durch eine begeisterte und liebesbedürftige Hundemeute durch die Albergue um langsam dorthin zu gelangen. Jeder wollte gestreichelt werden, wollte Aufmerksamkeit- soviele tolle Hunde. Natürlich gab es auch unsichere, ängstliche oder gar desinteressierte Hunde die uns misstrauisch beäugten oder gar anbellten. Bei Mareike waren es die Brüder ihrer Hündin Hada, Gocho und Marco die sie dringend sehen wollte und ich wollte Galga Coral besuchen. Bei Mareike war die Freude sehr groß, die beiden Brüder endlich mal umarmen zu können. Und auch die beiden Rüden haben sich über soviel Herzlichkeit sehr gefreut und die Streicheleinheiten total genossen. Schnell stand der Entschluss fest das Marco bald zur Pflege zu Mareike ausreisen darf. Und auch ich wurde sehr freudig von Coral Empfangen – eine wunderschöne und so liebebedürftige Rauhaargalga. Der kleine " Makel", das ihr ein kleines Stück von der Nasenspitze fehlt, fällt einem kaum auf. Sie hat so ein hartes Leben hinter sich und hat trotzdem das Vertrauen in den Menschen nicht verloren. Sie ist so ein großer Schatz und ich hoffe, daß sie bald ein Zuhause oder ein Pflegestelle findet. 

Nun ging es weiter. Aber man wusste kaum wohin, es sind so viele tolle Hunde die alle Aufmerksamkeit verdient haben. Zum Teil sprangen und hüpften Sie uns bis auf Kopfhöhe damit wir Sie endlich streicheln. Wir haben uns gewünscht ein paar mehr Hände zu haben. Nachdem wir uns etwas gesammelt hatten sind wir dann von Zwinger zu Zwinger und haben uns alle Hunde der Reihe nach angeschaut, eingeschätzt und haben Fotos gemacht um unsere Interessenten bestmöglich beraten zu können. Der Tag ging viel zu schnell rum und Abends fielen wir, vollkommen überwältigt von allem, in unsere Hotelbetten.

 

Am nächsten Morgen war natürlich der erste Weg direkt wieder in die Albergue, zu den Hunden. Wir nahmen uns für jeden Zwinger viel Zeit. Es ist erstaunlich zu sehen wir schnell manche skeptischen Hunde innerhalb von wenigen Minuten auftauen und sich trauen zu uns zu kommen... zuerst noch mit etwas Furcht und dann konnten viele gar nicht genug vom streicheln bekommen. Ebenfalls ist es sehr faszinierend wenn man sich in aller Ruhe die Rudelstruktur eines so großen Rudels im Freilauf anschaut. Wer ist der Rudelchef, wer versucht diesen Platz einzunehmen, welche Hunde gehen etwas im Rudel unter etc. etc.

 

Wir haben durch diese Beobachtungen sehr viel gelernt und mitgenommen, besonders für unser Arbeit bei A.S.P.A. friends war dieser Besuch sehr wichtig. So vergingen die Tage in Villarrobledo, die wir ausschließlich in der Albergue verbrachten nur unterbrochen durch die Mittagessen mit dem spanischen Team. Dabei wurde natürlich viel gelacht, unsere Freundschaft gefestigt und vieles mal in Ruhe persönlich besprochen. Es wurden Projekte geplant wie z.B. das Zaunprojekt und die neuen Zwinger, die bei dem imensen Zuwachs der Hunde die täglich ihren Weg auf unterschiedlischste Weise in die Albergue finden, so dringend nötig sind. Die Albergue und auch die Perrera sind am Rande ihrer Aufnahmekapazitäten und der Strom der Hunde , besonders der Jagdhunde im Moment, nimmt nicht ab. Daher ist es für uns so wichtig, die richtigen Zuhause für diese Hunde zu finden oder eine tolle Pflegestelle in Deutschland, damit wieder Platz für Neuankömmlinge ist.

 

Ein weiteres Higlight war am Sonntag der Besuch der Perrera in Villarrobledo, der mit einem gemeinsamen Mittagessen mit allen Tierschützern eingeleitet wurde. Auch dort erwarteten uns viele wunderbare gepflegte Hunde, ein gut organisiertes Team aber natürlich wenig Platz, da es sich um eine städttische Perrera handelt. Auch wenn das Team wenig Zeit hat, so versucht es doch jedem täglich etwas Feilauf zu verschaffen im Hof oder unternimmt kleine Spaziergänge rund um die Perrera. Besonders die liebvolle, freundliche Art und der Enthusiasmus des Teams dort, trotz vieler Sorgen, hat uns beide sehr beeindruckt. Auch dort haben wir uns natürlich den ganzen Nachmittag Zeit genommen, um die Hunde zu beobachten und kennen zu lernen.

 

Montag war dann unser letzter Tag in Villarrobledo, den wir natürlich bis zum frühen Nachmittag in der Albergue verbrachten, um weiter die Hunde zu beobachten und kennen zu lernen. Dann kam die Zeit des tränenreichen Abschieds vom spanischen Team und den Hunden mit dem Versprechen ganz bald wieder zu kommen. Um 23 Uhr waren wir dann wieder in Düsseldorf gelandet nach einem aufregenden und sehr lehrreichen Wochenende in Villarrobledo. Und unser Versprechen haben wir auch gehalten, denn der nächste Besuch in Villarrobledo ist schon fest gebucht Ende Oktober.....

 

Als Abschluß möchte ich noch erwähnen, wie beeindruckt wir waren vom ganzen spanischen Team. Villarrobledo ist eine dörfliche Kleinstadt im "Nirgendwo" umgeben von Feldern und unendlichen Weiten. Diese wunderbaren und so liebevollen Menschen, die sich verschrieben haben für diese Hunde da zu sein, brauchen uns und unsere Hilfe so dringend. Ein unendlicher Fluß von neuen Hunden, Platzmangel, Sorgen um die medizinische Versorgung, das Futter und dieser immense Arbeitsaufwand- wir ziehen unseren Hut vor diesen Menschen. Die trotz aller Wiedrigkeiten ihren Weg gehen, die über die Menschen hinwegsehen, die sie als "Verrückte" abtun dort, weil sie den Hunden helfen. Die dem imensen Druck stand halten, der auf ihren Schultern lastet wo manch einer schon am verzweifeln wäre da einfach kein Ende in Sicht ist. Sie brauchen uns alle und jeder Hund der ein Zuhause oder eine Pflegestelle findet, das ist für diese Menschen das größte Geschenk. Ein kleines Paket aus Deutschland mit Leckereien oder mal einem Körbchen für die Hunde, das zeigt ihnen das sie nicht alleine sind. Ein Foto von einem ihrer glücklichen Hunde geschickt zu bekommen, das gibt ihnen die Kraft zu wissen wofür sie diesen harten Weg gehen. Jeder Kleinigkeit zählt, sei es ein Euro, sei es ein Artikel in unsere facebook Auktion, eine Sachspende, Hilfe beim Einstellen der Hunde in Portale, Pflegestellen, Hilfe bei unseren Festen usw usw- wir brauchen Euch alle denn nur gemeinsam können wir etwas Großes bewirken und viel mehr erreichen als alleine.

 

Fotos von Mareike

Fotos von Melanie

 

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