Silvester 2014 steht vor der Türe- alle Jahre wieder das

 

 

Bald ist es ja wieder soweit- Silvester steht vor der Türe. Einigen wenigen Hunden macht dies nicht viel aus, aber vielen und gerade Neuankömmlingen in Deutschland bereitet dies unheimlich viel Stress und vorallem ANGST.

 Daher unsere Bitte an Euch: Sichert Eure Hunde mit einem Sicherheitsgeschirr, sucht Euch ruhige Gassi Strecken aus und lasst Eure Hunde nicht alleine in der Silvester Nacht, wenn diese sehr viel Angst haben. Auch eine Hausleine mit Geschirr ist sinnvoll, damit keiner aus dem Haus entwischen kann.

 

* Hunde an diesen Tagen auf keinen Fall ableinen. Die Gefahr ist groß, dass er wegen einem Knaller weglaufen könnte und nicht mehr nach Hause findet. Er könnte in seiner Panik über eine Straße laufen und überfahren werden.

Am besten zu Zeiten gehen, wo noch nicht so viel Geknallt wird. Versucht solche „Pausen" abzupassen. Am besten früh morgens und mittags eine große Runde in einem ruhigen Gebiet laufen um den Hund gut auszulasten, dann reicht in der schlimmen Phase auch mal nur der Garten, um sich schnell zu lösen.

 

*In der Silvesternacht kann es auch helfen, die Fenster abzudunkeln, damit der Hund die Lichtblitze nicht sieht.  Um die Geräusche étwas zu übertönen, kann man auch einen schönen Film im Fernseher oder ruhige Musik laufen lassen.

 

*  Bitte die Angst nicht ignorieren. Selbst ruhig und gelassen bleiben und nicht auf das Verhalten des Hundes eingehen. Allerdings unbedingt dem Hund Körperkontakt und Kontaktliegen anbieten.

 

Hier ein Artikel von Dr. K. Berger für A.S.P.A. e.V. mit vielen Informationen zum Thema Silvesterangst :

 

Silvesterangst


Nicht nur für viele Hunde ist Silvester ein einziger Stress, sondern auch für die meisten Hundebesitzer.

Wieder hatte man geplant, rechtzeitig zu üben und viele Hundebesitzer wollen auch nicht daran glauben, dass man an der Angst arbeiten kann oder sie auf ein erträgliches Maß reduzieren kann.

Meist reichen schon die ersten Böllerschüsse aus, um unsere Vierbeiner tagelang zu stressen. Viele Vierbeiner wollen kaum noch vor die Tür.  Jedes Mal stellt sich die Frage: was kann man denn tun?


Zunächst sollten wir uns noch mal unsere  Interaktion mit unserem Vierbeiner anschauen. Verstärken wir die bestehende Angst durch trösten und beruhigen? Verhalte ich mich tatsächlich ruhig und souverän und vermittle meinem Hund, dass ich absolut Herr der Lage bin. Kann ich wirklich die Angst meines Hundes ignorieren? Oder merkt mein Vierbeiner schon, dass ich nervös werde, wenn der Zeiger auf Mitternacht zu rast.


Idealerweise beginnt man schon einige Wochen vor Silvester mit einer systematischen Desensibilisierung. Mit Hilfe einer Geäusch-CD bzw. noch viel einfacher mit dem Handy ( man kann auch alles auf youtube finden) wird unser Vierbeiner bei positiven Aktionen wie fressen, spielen in niedrigster Lautstärke beschallt. Bekommt unser Hund Angst und frisst nicht mehr weiter, war es schon zu laut.

 

Doch Silvester steht nun unmittelbar vor der Tür und viele Hundebesitzer greifen nun doch gerne zu einem sedierenden Medikament. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, stress- und angstbedingte Verhaltensstörungen zu bekämpfen und dem Leiden der Tiere entgegen zu wirken, wobei konsequentes Verhaltenstraining immer im Vordergrund stehen sollte.

 

Außerdem sollten organische Ursachen durch einen Tierarzt ausgeschlossen werden (z.B. Schilddrüsenfehlfunktion), vor allem dann wenn sich die Angst jährlich massiv steigert und sich auf andere Bereiche ausbreitet. Momentan gibt es einen Trend Psychopharmaka wie in der Humanmedizin (die medikamentöse Therapie ist meist schwierig und die Nebenwirkungen nicht unerheblich) zu verabreichen. Nicht selten wird Sedalin Gel® (Wirkstoff Acepromazin) vom Tierarzt verabreicht.


Hier muss aber mit nicht unerheblichen Nebenwirkungen gerechnet werden und zwar von völliger Sedierung und Kreislaufkollaps bis paradoxer extremer Unruhe und Muskelzittern. Außerdem sind Hunde durch die starke Sedation meist nicht mehr in der Lage sich adäquat zurückzuziehen, so dass sogar mit einer vermehrt auftretenden Angst zu rechnen ist.


http://www.vetpharm.uzh.ch/reloader.htm?wir/00000006/1007_07.htm?wir/00000006/1007_00.htm

 

Deshalb sollte Acepromazin nicht mehr gegeben werden. Von vielen Tierärzten wird diese Therapie mittlerweile auch völlig abgelehnt. Benzodiazepine (Valium®) oder Alparzolam können gut im akuten und schwerwiegenden Fall eingesetzt werden und wirken gut anxiolytisch (Angst lösend). Bei jedem Hund muss die individuelle Dosis festgelegt werden.

Hier steht die beruhigende, angstlösende Wirkung im Vordergrund, die Sedation ist nicht so ausgeprägt wie bei Acepromazin. Es ist sinnvoll, die Therapie schon 2-3 Tage vor Silvester zu beginnen. Trotzdem sollte der Hund draussen  an der Leine bleiben und im Haus  genügend Rückzugsmöglichkeiten haben.

 

http://www.vetpharm.uzh.ch/reloader.htm?wir/00000043/9145_04.htm?wir/00000043/9145_00.htm


Bevorzugt werden sollten aber nach wie vor eher Pheromone (als Halsband und/oder Zerstäuber) L-Tryptophan (Relaxan® und Relaxan plus®) ist eine essentielle Aminosäure  α-Casozepin Zylkène® wobei Relaxan und Zylkene kombiniert werden können und/oder Phytopharmaka (pflanzliche Medikamente).
Dazu gehören Baldrian, Melissenblätter, Johanniskraut, Passionsblumenkraut, Lavendel, Hopfen. Als fertige Medikamente stehen Canised® (mit zusätzlichem Vit.B und Kalium) sowie Vivosed® mit zusätzlich Magnesium und L-Thryptophan (Aminosäure eine Vorstufe des sogenannten Glückshormons Serotonin).
Eine medikamentöse Therapie sollte immer begrenzt sein und nicht in Form von Fertigfuttermittel gegeben werden. Bei Lavendel kann es zu Magen-Darm-Beschwerden kommen (beim Menschen auch). Johanniskraut kann eine Photoallergie auslösen, das heisst es kommt bei Sonneneinstrahlung zu einer Art Sonnenbrand. Das ist sicher bei gut behaarten Hunden kein Problem, bei sehr hellhäutigen, insbesondere glatthaarigen Hunden würde ich davon absehen.


Bei Einsatz von psychotropen Substanzen ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Tierarzt, Verhaltenstherapeut und Hundebesitzer unbedingt erforderlich und sollte auf jeden Fall das Mittel der letzten Wahl sein!


Weiter werden eingesetzt Homöopathische Mittel ( ZB. Aconitum- blauer Eisenhut, Ignatia- Ignatiabohne u.a.), Bachblüten, Schüßler Salze, Aromatherapie, Tellington Touch,Thundershirt, Umstellung bzw. Anpassung der Ernährung.


Und wenn wir für das neue Jahr schon gute Vorsätze in Betracht ziehen, dann sollte das auf jeden Fall die rechtzeitige Bearbeitung der Silvesterangst sein. Meine kleine Hündin ist auch immer vor Angst fast gestorben, aber nun gehen wir Silvester gelassen entgegen. Die "Silvesterkracherei" mögen wir aber beide trotzdem nicht. Und das Üben ist wirklich ganz einfach, am besten gleich anfangen.

 

(Artikel von Dr. K.Berger für  A.S.P.A.e.V.)

 

Informationen zum Thema Sicherheit findet Ihr hier :  "Sicherer Hund" 

 

Das gesamte A.S.P.A.friends Team wünscht Euch und Euren Tieren eine ruhige und wunderschöne Silvesternacht.

 

 

 

Top

Newsletter

Zurzeit haben wir keinen Newsletter für Sie