Nachdem Perma irgendwann im Sommer 2012 einfach vor den Toren der Albergue „La Esperanza" stand wurde sie aufgenommen und verbrachte mehr als drei Jahre dort. Sie wurde als sehr soziale und überaus menschenbezogene Hündin beschrieben und trotzdem gab es so gut wie keine Anfrage. So sah sie Hunde kommen und gehen und fand sich mit ihrem Schicksal ab. Vielleicht ja mit dem Gedanken: „La Esperanza" (die Hoffnung) ...irgendwann wird auch mein Tag kommen.
Und tatsächlich, am 30.Dez.2015 begann ihr neues Leben in Deutschland bei uns in der Pflegestelle.
Schon beim ersten Kennenlernen der Jagdhündin, stellten wir ihre absolute Freundlichkeit fest.
Schwanzwedelnd begegnete sie, den ihr doch bis dahin völlig fremden Menschen.
Im neuen Zuhause angekommen begrüßte sie ihre neuen hündischen Mitbewohner und auch diese hatten vom Anfang an nichts gegen ihren Einzug einzuwenden :-)
Schon nach kürzester Zeit war sie so in die Familie integriert, als wäre sie schon immer da gewesen.
Eine völlig unkomplizierte Hündin, wenn man bedenkt, dass sie doch bislang gar nichts richtig kannte. Perma zeigte sich uns gegenüber sehr vertrauensvoll und so überwanden wir sehr schnell die Verunsicherung, die sie beim Treppen laufen hatte.
Die Streifzüge durch die Natur ließen sie so richtig „aufblühen". Von Tag zu Tag wurde sie fröhlicher und auch unternehmungslustiger.
Im Hause ist sie nach wie vor die größte Schmusebacke, die ich je kennengelernt habe ;-) Sie lässt sich mit Vorliebe am ganzen Körper massieren.
So kam es, dass ich vor einiger Zeit, für mich undefinierbare Geschwülste im Bereich ihrer Zitzen feststellte. Also wurde Perma in der Tierklinik vorgestellt. Nach einer sehr genauen Untersuchung, samt dazugehörendem Röntgen des Thorax, wurden mehrere linsen bis daumennagelgroße Tumore an den Milchleisten, hauptsächlich im Bereich 3.+4.Zitze, festgestellt. Glücklicherweise war die Auswertung des Röntgenbildes und auch die der Blutuntersuchung ohne Befund. Ein ausführliches Gespräch mit der Ärztin ergab, dass Perma operiert werden müsste: Entfernung einer kompletten Milchleiste, sowie Entfernung der einzelnen Tumore gegenüberliegend, also eine recht große OP.
Übrigens hat Perma sich während der Untersuchung vorbildlich benommen. Auch das Röntgen war ohne Betäubung problemlos möglich, denn Perma machte das Beste aus der Situation und genoss die vielen warmen, streichelnden Hände :-) Blutabnahme auch kein Problem, denn auch dabei durfte sie sich ja ganz eng an die Arzthelferin drücken. Ganz nach dem Motto: Körperkontakt ist immer super!
Nach Absprache vereinbarte ich einen OP-Termin. Die dazwischenliegenden Tage verbrachten wir mit schönen langen Streifzügen durch die Umgebung. Perma hatte Spass am Futterbeutel-Training und ich freute mich über die Tatsache, dass ihr Abruf im Freilauf, doch eigentlich ganz super ist :-)
Dann brach der Dienstagmorgen, 15.03. an....
Als ich mit den Hunden schon um 6:30Uhr zum Hundegang aufbrechen will, schauen mich alle entgeistert an. Perma liegt zusammengerollt auf ihrem Platz und tut so, als würde sie schwerhörig sein. Aber, den Trick kenne ich schon...also los!
7:15Uhr zurück von der Runde. Dann steht auch schon der Fahrdienst (mein Vater mit seinem Auto) vor der Tür. Abfahrt 7:30Uhr Richtung Tierklinik. Perma sitzt nichtsahnend im Auto und beobachtet die vorüberziehende Landschaft. Ich streichele sie am Bauch und erspüre auch ihre kleinen Zitzen. Bei dem Gedanken, dass diese bald nicht mehr da sein werden, wird mir ganz mulmig und wehmütig. Aber ich weiß ja, dass die OP nötig ist.
Um 8:15Uhr betreten wir die Klinik. Perma wieder schwanzwedelnd und neugierig wie immer :-)
Dann dürfen wir in den Behandlungsraum. Die Ärztin und eine Helferin begrüßen uns freundlich und Perma darf auf dem Behandlungstisch Platz nehmen. Sie bleibt ganz ruhig, auch als ihr der Zugang für das Narkosemittel gespritzt wird, und so schläft sie in kürzester Zeit unter sechs streichelnden Händen ein. Ich bin immer wieder erstaunt, wie vertrauenswürdig Perma doch ist.
Gegen 15Uhr telefoniere ich mit der Tierklinik. „Die OP ist gut verlaufen, Perma ist wach! Sie steht, ist munter und fröhlich und möchte so langsam nach Hause." Ich freue mich riesig und so können wir sie gegen 17Uhr entgegennehmen. Es ist unbeschreiblich, Perma nach dieser OP und so kurzer Zeit so fit zu sehen. Sie freut sich so sehr über alle Menschen dort, dass nicht nur ihr Schwanz wedelt, sondern der ganze Körper :-) Nun bekommt sie noch einen Body übergezogen, damit ihre Wunden geschützt sind. Sie sieht richtig schick aus :-)
Und dann legt Perma auch ihren Kopf in den Schoß der Ärztin, als diese am PC sitzt und mit uns ein Gespräch führt. Wir sind alle gerührt....Perma ist also nicht nachtragend ;-)
Wir verlasen die Klinik. Draußen macht sie brav noch Pipi bevor wir ins Auto steigen und nach Hause fahren. Während der Fahrt schaut sie aus dem Fenster ganz entspannt. Ich bin beeindruckt!
Die Begrüßung der Hundefreunde daheim ist überschwänglich, aber dann legen wir erst einmal ein Nickerchen auf unserem Matrazenlager im Wohnzimmer ein. Wir haben jetzt ein sogenanntes Mehrbettzimmer :-) Das gefällt allen gut.
Die Nacht verbringt Perma schlafend in meinem Arm. Später geht's kurz 'raus zum Pipi und Pup machen. Auch das klappt. Ich bin sooo glücklich!
Die Nachuntersuchung am Donnerstag in der Klinik ergibt, dass alles super aussieht. Die Ärztin ist überrascht Perma so munter zu sehen.
Nun ist weiterhin Ruhe für Perma angesagt, damit wir nach Ostern die Fäden und auch die Klammern der Wunden entfernen lassen können. Aber das schaffen wir jetzt auch noch...so schnell gibt Perma nicht auf!
Danke an Inis, der lieben Pflegemama von Perma, für diesen Bericht. Die liebe Perma hat alles gut überstanden und würde sich nach ihrer baldigen Genesung sicherlich sehr über ein liebevolles Zuhause freuen.
Zurzeit haben wir keinen Newsletter für Sie